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internationales figurentheaterfestival München 19. bis 30. Oktober 2011

Programm nach Spielorten nach Zeitplan Begleitprogramm


Ausstellung: Konzentrationskapelle der ungläubigen Puppenspieler mit Wartezimmer für Nimmerleinstag

Das Bread & Puppet Theater (USA) zu Gast in München



Das 1963 von dem deutschen Künstler Peter Schumann in den USA gegründete Bread & Puppet Theater gehört zu den bedeutendsten Figurentheatern des 20. Jahrhunderts weltweit. Mit seinem explizit politischen Ansatz und dank der performativen Bildkraft der Großfiguren, Masken und Massenszenen war es in Europa bald Legende. Der Einfluss des Theaters als Vorbild politischer Straßentheater-Aktionen und eines magischen, tänzerischen Bildertheaters im 20. und jetzt auch 21. Jahrhundert ist als sehr groß einzuschätzen.

Die Ausstellung im Münchner Stadtmuseum ist nicht als historische Retrospektive geplant, keine klassische Ausstellung mit Figuren hinter Glas, sondern eine künstlerische Installation, die Peter Schumanns bildnerische Fähigkeiten in den Vordergrund stellt. Peter Schumann wird die Ausstellung auf der Grundlage von Masken und Figuren, die auf der EXPO 2000 entstanden, und neuen Figuren selbst zusammenstellen und dafür im Oktober 2011 in München arbeiten. Er ist während dieser Zeit als Stipendiat Gast im Internationalen Künstlerhaus Villa Waldberta. Die Ausstellung soll sich, in der Tradition des Theaters, auch als Aussage zur politischen Situation verstehen.

Eröffnung Mittwoch, 19.10., 19 Uhr
Vom 20.10.2011 bis 30.1.2012
Münchner Stadtmuseum


Podiumsgespräch

zum Thema "Wieviel Politik verträgt Theater? Wieviel Theater verträgt die Politik?"

mit Peter Schumann, Marc Amann (Autor des Buches "go.stop.act! Die Kunst des kreativen Straßenprotests. Geschichten, Aktionen, Ideen"), Ensemble Materialtheater

24.10.2011 18 Uhr (Sonderöffnung der Ausstellung ab 17 Uhr)


Aktionsprogramm für Kinder

In der Pasinger Fabrik

Alle, denen das bloße Zuschauen nicht reicht und die Lust bekommen haben, selber tätig zu werden, lädt die Kinder- und Jugendkulturwerkstatt Pasinger Fabrik zum Aktionsprogramm ein. Hier können Kinder nicht nur einen Blick hinter die Kulissen des Figurentheaters werfen, sondern vor allem selber aktiv werden. Aus den verschiedensten Materialien werden Handpuppen, Marionetten, Schattenfiguren, Masken, Miniaturbühnen, Kulissen und vieles mehr gebaut. Inspiriert durch die professionellen Inszenierungen können die gesehen Eindrücke weiterentwickelt, Stücke fortgeführt oder neue, eigene Ideen umgesetzt werden. Kreativität und Lust am Spiel sind gefragt, um Einblicke in die Kunst des Puppenbaus zu gewinnen und selber als Puppenspieler, Regisseur, Dramaturg und Bühnenbildner in Aktion zu treten. Jetzt gilt es, das Lampenfieber zu überwinden und einmal selbst im Rampenlicht zu stehen. Auf die abendliche Präsentation der Bühnenwerke wartet das Publikum schon jetzt gespannt!

Für Kinder ab 6 Jahren
Mittwoch bis Samstag, 19.10.-29.10., 14.30-18 Uhr
Pasinger Fabrik
Eintritt frei

Puppenbau-Workshop

Wer wünscht sich nicht das perfekte Haustier, stubenrein, pflegeleicht und gut erzogen? Egal ob Katze, Pferd, Hund oder Hamster, die Figurenspielerin Stefanie Hattenkofer baut mit Kindern und Eltern Handpuppen, die in gemeinsam ausgedachten kleinen Szenen zum Leben erweckt werden. Zum Abschluss steht der gemeinsame Besuch der Aufführung "Dornröschen" auf dem Programm.

Kursleitung: Stefanie Hattenkofer, Figurenspielerin
Kosten: 15,- Euro (inklusive Material und Theaterbesuch)
Anmeldung bitte unter Tel.: 089-888 88 06
Bitte Brotzeit mitbringen. Für Kinder ab 7 Jahren und deren Familien.
Samstag, 22.10. 11-15 Uhr
Pasinger Fabrik

Im Münchner Stadtmuseum

Workshop des MPZ für Kinder: Marionettenbau

Wer Lust hat am Gestalten und Basteln hat und selber eine Marionette bauen möchte, ist herzlich zu diesem Workshop eingeladen. Aus Fundmaterialen und alten Dingen, Federn und Drähten entstehen phantasievolle filigrane Figuren. Falls vorhanden Kronkorken, Muscheln, Knöpfe, alte Drahtkleiderbügel, Drähte, Korken, Stoffreste und weitere Materialien mitbringen. Der Puppenspieler und Absolvent des Figurentheater-Studiengangs der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart Moritz Trauzettel leitet den Workshop.

Für Kinder ab 9 Jahren; Unkostenbeitrag: 4,00 EUR; Maximal 15 Kinder
Anmeldung erforderlich unter: Tel.: 089 / 23805-296 oder Fax: 089 / 23805 - 259,
E-Mail: infothek.mpz@gmx.de
Samstag, 22.10. und Sonntag, 23.10.2011 jeweils von 11.00-15.00 Uhr
MPZ-Studio im Münchner Stadtmuseum


"Am Ende des Fadens...? - Marionetten heute"

Gastspiele, Demonstrationen und Diskussionen



Ein Schwerpunktthema des diesjährigen Festivals ist die Marionette. Im 200. Todesjahr Heinrich von Kleists, dessen Aufsatz "Über das Marionettentheater" zu den wichtigsten Texten über die Form überhaupt gehört, sind aktuelle Marionetteninszenierungen eingeladen, die seine Reflexion über die Anmut der Figur als Idealbild des Menschen auf ganz unterschiedliche Art und Weise fortsetzen. War die Marionette noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Ausdrucksmedium eines künstlerischen Puppentheaters, gerade in München, so sind in der zweiten Jahrhunderthälfte und im 21. Jahrhundert andere Figurentypen an ihre Stelle getreten. Zeit, mit ganz unterschiedlichen Inszenierungen ihre Aktualität zu untersuchen und in Gesprächen, Workshops und Vorträgen zu vertiefen! So wird mit dem Thema "über MENSCHEN" eine in ihrer Spielweise und metaphorischen Bedeutung faszinierende Figurenform ins Zentrum der Betrachtung gerückt.

Gastspiele:
Companyia Jordi Bertran, Stephen Mottram's Animata, Bruno Pilz, Theater des Lachens, Münchner Marionettentheater, Figurentheater Wilde & Vogel, Schäfer/Thieme

Studentische Beiträge:
Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch", Abteilung Puppenspielkunst: Etage Babylon
Staatl. Hochschule für Musik u. darstellende Kunst Stuttgart, Studiengang Figurentheater: Szenenstudien

Kurzworkshops:
Workshop mit Jordi Bertran: Freitag, 21.10. 11-14 Uhr
Instituto Cervantes, Kultursaal
Workshop mit Stephen Mottram: Samstag, 22.10. 11-14 Uhr
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Puppentheater / Schaustellerei
(Keine Gebühr, Anmeldung erforderlich unter 089-233-24482)

Vorträge und Gespräche:
"Am Ende des Fadens...? - Marionetten heute"
Vorträge und Diskussion u.a. mit Lars Rebehn, Konservator der Puppentheatersammlung der Staatl. Kunstsammlungen Dresden, Dr. Meike Wagner, Theaterwissenschaftlerin (LMU München), Theater des Lachens
Sonntag, 23.10. 11-14 Uhr
Spieldose - Eintritt frei


Filmprogramm

Anders Rønnow Klarlund: Strings
(Dänemark / Schweden / Norwegen / England, 2004)

Fantasy-Marionetten-Film, der die Fäden der Figuren zum zentralen Bild macht

Ein Leben an Fäden: Die "Strings", die Fäden aus dem Filmtitel sind in diesem Fantasy-Film nicht möglichst unauffälliges Führungsinstrument, sondern integraler Bestandteil der Existenz der Charaktere. Die dicken Fäden - insbesondere der Kopf- und Lebensfaden - , die irgendwo im Unendlichen des Himmels zusammenlaufen, bestimmen Leben und Sterben der hölzernen Figuren. Wird im Kampf der Lebensfaden durchtrennt, ist das Leben der Figuren beendet. Ein abgeschnittener Arm oder eine Hand können aber ohne weiteres durch Ersatzkörperteile mit intakten Fäden - Sklaven dienen als Ersatzteillager - ersetzt werden.

Die Handlung des Films führt in ein düsteres Königreich. König Kahro stirbt einen dramatischen Tod: Sein Selbstmord soll die seit Generationen andauernde Fehde mit Hebalons Erzfeinden, dem Volk der Zenith, beenden. Kahro hofft, dass sein Sohn Hal als nachfolgender König weiser und gütiger handeln wird. Doch Hals machthungriger Bruder Nezo vereitelt diesen Plan: Nezo und der skrupellose General Ghrak verbreiten die Lüge, der König sei von den Zenith ermordet worden. So macht sich Hal auf den Weg, um seinen Vater zu rächen. Parallelen zu aktuellen Kriegen und Konflikten sind gewollt: Ursprünglich sollten George Bush und sein Sohn die Hauptfiguren sein...

"Marionettes remind us of our fragility and how we are tied to the misdeeds of our forefathers and the past." (Anders Rønnow Klarlund)

Regie: Anders Rønnow Klarlund
Drehbuch: Naja Marie Aidt, Anders Rønnow Klarlund
Haupt-Puppenspieler: Bernd Ogrodnik
Hauptpuppenbauer: Joachim Zacho Weylandt

Englische Originalfassung
88 Minuten - für Erwachsene und Jugendliche
Donnerstag, 20.10. 19 Uhr
Filmmuseum
Sonderpreise


 




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