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Kompanie 1/10, Stuttgart

Selbstbildnis als Soldat



Expressionistische Marionetten-Collage, inspiriert von Ernst-Ludwig Kirchners "Selbstbildnis als Soldat"

Spiel: Hanna Malhas, Sascha Bufe, Iris Keller, Coline Petit, Eike Schmidt
Regie: Frank Soehnle

Eine Marionette malt am liebsten zu Strawinsky dadaistische Bilder, bis sie eine Welt hinter dem Rahmen entdeckt. Eine halbzerfetzte Marionette mit Brandnarben meint dem Krieg entkommen zu sein, wird aber von kopflosen Mantelwesen eingeholt. Eine Frau tanzt mit ihrer Marionette über den Schützengraben. Ob die Gasmasken schützen werden? Ein Tanz, ein bewegtes Bild, eine bunte Collage, die düster anmutet. Mit Glasmusik und Pinselstrich, untermalt von frechen Melodien aus vergangenen Zeiten... Ein Schuss 10 Pfennig. Na, wer schießt nochmal?

Ernst-Ludwig Kirchner, deutscher Expressionist und Mitbegründer der Künstlergruppe "Brücke" meldete sich zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger. Im Frühjahr 1915 kam der Künstler als Rekrut nach Halle an der Saale, ertrug aber nur wenige Monate den Drill. Anfang November wurde er nach einem Nervenzusammenbruch beurlaubt. Kirchner steht für eine ganze Generation von Künstlern, die anfangs den Krieg begrüßten um dann zum Opfer seiner Zerstörungskraft zu werden. 1937 wurde sein Werk durch die Nationalsozialisten als "entartet" gebrandmarkt. Inspiriert durch das Gemälde "Selbstbildnis als Soldat" entwickeln Studierende des Studiengangs Figurentheater in der Regie des bekannten Figurenspielers Frank Soehnle einen ungeheuer intensiven Bilderbogen. Wir zeigen die Produktion in unserer neuen Newcomer-Reihe, in der wir Figurenspieler am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn zeigen wollen.

Für Erwachsene und Jugendliche
Ort: Saal des Münchner Stadtmuseums

 




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